Die Zahnwurzelbehandlung

Eine Zahnwurzelbehandlung ist eine sehr aufwändige Behandlung, deren Erfolg von einer exakten technischen Durchführung abhängt. Der Erfolg hängt stark von indikationsgerechtem Einsatz der Instrumente und der Erfahrung des Behandlers ab. Sie erfordert neben größtmöglicher Sorgfalt ein hohes Maß an Zeit.



Der Ablauf: 

Eröffnung der Nervhöhle und Auffinden aller Wurzelkanäle unter Zuhilfenahme optischer Vergrößerungshilfen. 

Die Aufbereitung der Kanäle. Hierzu werden hochflexible Instrumente unter Einsatz spezieller Motoren verwendet. Mit Ihnen wird das Gewebe aus den Kanälen entfernt und mit Bakterien durchsetztes Dentin von den Kanalwänden geschabt. Desinfizierende Lösungen spülen Gewebsreste heraus. Je nach Krankheitsbild wird ein Medikament für ein bis 12 Wochen in den Zahn gelegt. 

Nach Aufbereitung und Desinfektion werden die Kanäle mit dem momentan am besten verträglichen Material, der Guttapercha gefüllt. Auf die Kanalgröße abgestimmte Stifte werden Schritt für Schritt eingebracht und verdichtet. 

Die Wurzelbehandlung ist erst mit der Versorgung der Zahnkrone abgeschlossen.



Chancen einer Wurzelbehandlung 

Wird eine Wurzelkanalbehandlung, wie oben beschrieben, nach dem neuesten Stand der Wissenschaft durchgeführt, so kann ein Zahn mit einer Erfolgswahrscheinlichkeit von ungefähr 90 % erhalten werden. 100 % Prozent gibt es in der Medizin leider nicht. 

Die Prognose hängt in erster Linie von dem Ausmaß der Entzündung und der Dauer ihres Bestehens ab. 

In Studien über die durchschnittliche deutsche Wurzelbehandlung wurden lediglich Erfolgsraten von 40 – 50 % beschrieben. Diese geringen Raten resultieren aus Zeitmangel in der Praxis, Limitierungen durch Krankenkassen und den unten aufgeführten Gründen für Misserfolge. 


Gründe für Misserfolge 

Es können nicht alle Kanäle eines Zahnes gefunden werden.

Die Kanäle lassen sich nicht vollständig säubern, da sie verkalkt sind oder abgebrochene Instrumententeile den Weg versperren

Die Wurzelkanäle sind zu stark gekrümmt, so dass es zu einer Perforation, also der Durchbohrung der Kanalwand oder dem Bruch eines Instruments kommt. 

Die Entzündung klingt nicht ab.

Unerfahrenheit des Behandlers.

Fehlendes, bzw. falsch gehandhabtes Instrumentarium.